ixthuluh who

psychedelic rock from austria
just another obscure krautrock band !

Ixthuluh - Ixthulu - Ixtuluh - Ixtulu - Ixthulluh - Ixtullu - Ixthuluh - what's the name ?

die einzige wahre



der österreichischen Krautrocker
1975 - 1981

ixthuluhgeier

Die Gruppe Ixthuluh formte sich ab 1975 rund um den Versuch einer Bandgründung. In kurzer Folge wechselten der Bandname und die Mitglieder. Allein zwischen Sommer und Herbst 1975 nannten sie sich "Konglomerat", "Störfaktor" und "Farmer", um dann die Namenfindung erst mal dem kommenden Zufall zu überlassen. Als Treffpunkt und Probenraum mietet die Gruppe einen Bauernhof in NÖ in der Nähe von Amstetten.


Als erste Besetzung wird vermerkt:

Dita Lasser, guit., voc
James Geiblinger, bass,voc
Max Wedl, sax
Michael Brandstetter, drum, perc
Yogi Distlberger, engineer
Christian Höggerl, Trade Manager (komm, Frau...)


Die noch namenlose Gruppe ist zu der Zeit eine Band und Wochenendkommune, die statt Platten hören lieber selber Musik macht - durchaus mit dem Anspruch, eine großartige Band zu werden, ohne das aber zielgerichtet zu verfolgen.

Am 25.4.1976 taucht erstmals der Name Ixthuluh auf. Mit einem Lied vom Vogel Ixthuluh. Der Name ist nach einer Erzählung von H.P. Lovecraft (The Call Of Cthuluh) abgeleitet.

Der Chronist hat vermerkt: "Das haut dich um Mann, oh wow, Mann, ehrlich Klasse ! IXTHULUH, ab heute unser Name !

CD Cover Yes Ee Are A Jazzband

CD aus dieser Zeit: Yes We Are A Jazzband

Nomen est Omen.
Unglaublich, wie jazzig die Band damals gespielt hat. Alles live aus dem Kuhstall, mit und ohne Handschuhe gespielt.
Aus mehr oder weniger langen Jams herausgeschnitten und zusammengeklebt.



Ab 1976 lebt ein Teil der Gruppe in einer WG in Wien in der Blumengasse, die ich zusammen mit unserem Bassisten James Geiblinger gegründet hatte.


Ixthuluh Bildschrift


Werner Ponesch lebt in Linz und beginnt immer mehr, sich mit deutschen Rockbands bekannt zu machen. Embryo und Ton Steine Scherben sind die bekanntesten davon. Er beginnt - und mit ihm die ganze Gruppe - Veranstaltungen durchzuführen und die Platten der Bands (damals April Records, später Schneeball Records) in Österreich zu vertreiben.

Wir organisierten Rockkonzerte in Wien und dann auch anderen Orten.

Bis Werner im Burgenland eine Gruppe von Leuten kennenlernt, die ein großes Open-Air in Kohfidisch planen.


Werner Ponesch Kohfidisch 1997

Werno und Dago, Kohfidisch 1977



Er übernimmt für dieses Projekt den Job, die Bands zu buchen. Der eigentliche Startschuß für seinen Weg ins Musikbusiness.


in Kohfidisch 1997

Kohfidisch, 1977


Bis Ende 1977 wächst die Gruppe auf rund 15 Personen, und das sind zwangsläufig nicht nur Musiker. Während dieses Jahres reift immer mehr die Idee, sich einen Hof zu kaufen. Motto: wir zahlen für unsere verstreuten Wohnungen mehr Miete, als wenn wir gemeinsam einen Hof kaufen und die Schulden abzahlen.


CD aus dieser Phase: Some Chimeras


chimeras thumb


Diese Aufnahmen entstanden zwischen 1977 und 1978, also in der Zeit, als wir vom gemieteten Objekt in Aschbach nach Lembach gezogen sind. Die ersten drei Tracks stammen noch aus Aschbach, die letzten drei haben wir schon In Lembach aufgenommen (James Geiblinger war da schon nicht mehr dabei).


Wir haben dann ein Objekt in der Nähe von Lembach ca. 45 km von Linz gekauft.
Kein fließendes Wasser, kein Klo, kein Bad, aber 3,5 ha Grund, der nächste Nachbar ein paar 100 m weit weg. Ein Refugium für Ixthuluh.
Zumindest für einen Teil von uns. Einigen war das entweder zu abgelegen oder überhaupt etwas zu dick aufgetragen - sich gleich ein Haus zu kaufen, Schulden zu übernehmen...
Die erste Spaltung der Gruppe war perfekt.


Ixthuluh 1976

Ixthuluh, Weihnachten 1976


Und so zogen wir im Frühjahr 1978 in unser tiefverschneites neues Haus, hatten einen Berg Schulden und einen noch größeren Berg Pläne und Optimismus.


wir haben ein eigenes Haus


Es war eng im kleinen Haus. 2 Schlafräume für 8 1/2 Personen.

Doch das war anfangs kein Problem. Wir haben angepackt und das Haus soweit instand gesetzt, daß ein zumindest minimaler Komfort vorhanden war. WC, Bad, Hauswasserstation, Senkgrube. Und diverse Öfen !


wir renovieren


Wir waren keine Kommune. Wir waren das Ixthuluh-Kollektiv.

Die Stapo hat da keinen Unterschied gemacht und hat sich als Jäger verkleidet einen Geräteschuppen oberhalb des Hauses auf dem Nachbargrundstück gemietet. Sie haben uns nie beim Bombenbauen auf der Hausbank erwischt, aber wahrscheinlich waren ihnen unsere barbusigen Mädels ohnehin lieber.....

Wir sind nach Linz in die Arbeit gependelt und haben die Schulden abgezahlt. Und wir haben Musik gemacht, und gefeiert, und gelebt, daß es eine Art war.
Es hat sich das in Linz rasch herumgesprochen, daß da im Mühlviertel eine äußerst schräge Band spielt, und wir hatten damit an den Wochenden immer auch Besuch im Haus. Zum Großteil Leute aus der Kunstszene, Maler, Musiker und Tagediebe.

Musikalisch hat uns der Wechsel ins Mühlviertel und damit der Verlust des Bassisten und Schlagzeugers natürlich hart getroffen und wir haben uns auf die Suche nach dem eigenen Sound gemacht. Wir haben es gar nicht erst probiert, irgendetwas zu covern, sondern wir haben nur unsere eigene Musik gespielt, auch wenn das dadurch zeitweise - höflich ausgedrückt - keine Kommerzmusik gewesen ist. Wir wollten das von keinem Publikumsgeschmack oder gar einer Plattenfirma geprägt wissen. Das ursprünglich sehr jazzig angelegte Spiel wurde mehr und mehr ein sehr eigenwilliger Psychedelic-Rock. Wir wurden zu österreichischen Krautrockern.



LP Front Cover

CD aus dieser Phase: No Money For A Radio

Die Stücke entstanden alle im direkten live-Spiel, meist als Hausmusik zu unseren zahlreichen Festen, oft mit anwesenden Gästen. Es ist heute nachträglich völlig unmöglich, jeden Musiker zu identifizieren und ihm das entsprechende Instrument zuzuweisen.

Die Band bestand zu der Zeit jedenfalls aus:

Dita Lasser guitar, bass, drums, lead voc
Max Wedl sax, flute, perc.
Ernst Matscheko drums, perc., bass


Die zwischenmenschlichen Erfahrungswerte aus dieser Zeit wird uns niemand wer wegnehmen können. Und ich sage es ohne Übertreibung: auch wenn wir es uns hart gegeben haben, manchmal sehr hart, so war es doch ein voller Griff ins Leben, wie er nur Wenigen vergönnt ist.


Werner baute fleißig daran, seinen Ixthuluh-Plattenvertrieb aufzubauen - durchaus erfolgreich.




Nach zwei Jahren aber war es unübersehbar: das linke Schlafzimmer war im Konflikt mit dem rechten Schlafzimmer. Es war nicht mehr zu kitten.

Ich verzichte auf nähere Berichte über das Scheitern. Wie immer bei solchen Entwicklungen gab es eine ganze Reihe von Gründen, und letztlich ist der Hauptgrund auch immer die mangelnde Streitkultur oder ganz einfach nicht wirklich ausgesprochene Meinungsverschiedenheiten und Mißverständnisse.
Nicht, daß wir es nicht versucht hätten, unsere Konflikte auszutragen. Wir haben das auf unterschiedliche Weise, teilweise auch über sehr tiefgreifende, gruppendynamische Prozesse und Experimente versucht. (Im Song "Sittin On My Lonely Chair" haben Dita und ich später eine solche extreme Situation musikalisch verarbeitet.)
So hat sich die Gruppe zum zweiten mal gespalten.

Gegen die Anzahl aller schon Dahingeschiedenen waren die vier Übriggebliebenen ja eher ein schwaches Häufchen. Immerhin war aber mit Dita Lasser ein Musiker (Bass, Gitarre) zurückgeblieben und mit mir ein Krawallo am Schlagzeug.Das war unserem Ruf in der Szene nicht abträglich. Im Gegenteil, musikalisch kam jetzt erst unsere beste Phase.

Neue Mitglieder haben sich zu dieser Zeit der Gruppe angeschlossen, eine sehr wechselhafte Phase war die Folge.



LP Tea At Two

CD aus dieser Phase: Tea At Two

Stundenlange Jams prägen die Phase um 1980, dokumentiert in Stücken wie Gila Bridge oder Forbidden Fruits.
Der Sound in dieser Phase ist zum Teil sehr psychedelisch,
das Delay ist experimentelles Spielzeug und Leadinstrument.

Die Band zu der Zeit:

Dita Lasser guitar, bass, drums, lead voc
Ernst Matscheko drums, perc., bass, devices
mit unseren beliebten Gästen
Pez perc.
Werner Katzmair guitar
E.P. Kirch bass, guitar, voc

Der Pez duellierte sich mit mir um den Titel "schlechtester Schlagzeuger des Mühlviertels", er war aber chancenlos. Immerhin war ich regierender österreichischer Vizemeister.


Pez, Faun

Pez, Faun


Die Band bestand zu dieser Zeit nur mehr aus einem harten Kern mit Dita und mir, teilweise haben wir auch nur zu zweit gespielt (Sittin On A Lonely Chair war so ein Stück). Aber meist haben wir uns mit Gästen verstärkt, die durch ihre oftmalige Anwesenheit gut integriert waren. Später sehr aktive und bekannte Linzer Musiker wie Adi Nimmerfall oder Werner Katzmair (Aufgeiger) waren damals gern gesehene Gäste und Jammer. Vor allem Katzmair mit seiner unwiderstehlichen Stratocaster war mit soundprägend.

Wir waren damit endgültig zu einer der wenigen Krautrockbands außerhalb von Deutschland geworden.


weil es vom Zeitablauf hierher paßt: ein Bericht

Ixthuluh - WG auf dem Land



E.P. Kirch

E.P.Kirch


Einer, der ebenso nicht unerwähnt bleiben darf, war obiger E.P.Kirch, das Multitalent auf vielen Instrumenten und natürlich (vor allem) mit dem Pinsel. Peter war auch unsere Linzer Notschlafstelle, die wir viele Jahre frequentierten. Sie können ihn - zum Beispiel - auf der letzten Ixthuluh-CD in "School-Girl" hören.


LP Whats The Name

"What's The Name"

Wie schon im vorhergehenden Album auch hier eine durch Gäste verstärkte Rumpfband,die sehr vielfältig und experimentell arbeitet. Geliehene Instrumente wie Keyboards erweitern den Sound, alles live und direkt auf Band gespielt

Die Musiker dieser Zeit:

Dita Lasser: el. + ac. guitar, bass, drums, keyb. lead voc
Ernst Matscheko: drums, perc., bass, devices
und wie immer Gäste
Werner Katzmair: stratocaster
Adi Nimmerfall: flute, keyb. acustic guitar
E.P. Kirch: bass, guitar, voc


Nur war gegen Ende 1981 das Gefüge der Ixthuluhs bereits so labil, daß es kurz darauf auseinandergebrochen ist.

Das Ende von Kollektiv Ixthuluh.



weiter geht's mit

The MUB

Wer sich für weitere Details der Ixthuluh-Story interessiert:
das Budenbuch
gibt weitere Einblicke!