Das Måtschfest

1988 - 1998

jeweils am zweiten Wochende im August, 11 Jahre lang
hier dokumentiert in zwei youtube-videos

das Zelt

auf youtube: Joe Schinacko's video-documentation
from the 1998 Måtschfest now available for download.



Und hier die Fortsetzung: Måtschfest 1998 reloaded

            Corona hat auch seine guten Seiten.
            Der Joe hat jetzt nämlich Zeit gefunden, sein Archiv zu sichten.
            Und noch einmal einen späten Rückblick auf das letzte der insgesamt
            elf Måtschfeste zu werfen.
            Als Reminiszenz auf einige, die schon nicht mehr unter uns sind.
            Und zur Erinnerung für die, die sich nicht erinnern können -
            wer sich erinnern kann, war ja  bekanntlich nicht dabei.
                Kamera: Joe Schinagl
                Ton: Joe Schinagl
                Schnitt: Joe Schinagl
             eine Schinagl & Schinagl production
 





Das Måtschfest war kein normales Festival, es war ein Kult. Das kann man heute ohne jede Übertreibung feststellen. Es war ein Rockfest, das völlig ohne kommerzielle Hintergedanken stattgefunden hat. Small Hippieland!

Entstanden ist es aus einer Reihe von kleineren Veranstaltungen in den frühen 80er-Jahren. Es gab damals keine Zuhörer - es gab ausschließlich Musiker. Zumindest fast. Allerdings - das gebe ich gerne zu - die Musik war damals das Schrägste, was man sich vorstellen kann. Drei Tage Jam ohne Pause - das haben nur die Härtesten ausgehalten.

Nach dem Auseinanderbrechen der MUB Ende '85 hatten wir eine Zeit lang nur mehr eher losen Kontakt. Im Jahr 1988 hatte dann Dita seinen 40.sten Geburtstag. Dazu wollten wir die alte Festtradition wieder aufleben lassen. Allerdings sollte es etwas Besonderes sein, etwas Größeres. Wir haben uns also an die Planung gemacht und ein Zelt entworfen.
Skizze Zelt

Wir haben so an die 100 Gäste gedacht. Tatsächlich gekommen sind dann über 200. Gespielt haben nicht mehr die alten Jam-Bands, sondern die Hot News und andere "echte" Bands aus unserem Bekanntenkreis, ohne Gage, nur gegen Unkosten. Als Veranstalter zeichneten nicht die MUB oder ich selbst, sondern ein Festkomitee, das aus lauter Garanten für Originalität und auch Qualität bestand - jede(r) auf seine Art. Und der Posthof hat uns seine PA samt dem Mixer Gerhard Wingert geliehen, so als Geburtstagsgeschenk.

Wir haben dazu einen Unkostenbeitrag eingehoben und das Fest hat eine eigene Währung ausgegeben. Und wir haben natürlich auch einen eigenen Finanzminister gehabt - den Alfred. Ein Genie der Ordnung, er war die Garantie für unser Überleben.

Das Fest hat es nach demselben Strickmuster ohne Unterbrechung 11 Jahre lang gegeben, bis 1998. Dann war Schluß. Es ging nicht mehr. Es hat mir und meiner Familie jedes Jahr 2 Wochen Urlaub gekostet - und auch einer Reihe weiterer Mitveranstalter. Das Motschfest war ja nicht meine Privatveranstaltung, es war das gemeiname Ding einer Gruppe.

Ich stelle auf diese Seite eine Reihe von Devotionalien wie die Währungen, Eintrittsbuttons, Fotos, usw. - ganz einfach zur Erinnerung.

Es hat damals Leute gegeben, die haben ihre Urlaubsplanung auf das Fest abgestimmt, und es hat Kinder gegeben, die ihre Eltern gezwungen haben, statt nach Griechenland wieder ins Mühlviertel zu fahren. Das war uns natürlich auch eine Verpflichtung.

the end

Als es eine Last geworden ist, haben wir aufgehört.






das Zelt

Schlägl Bier

Das Zelt

war eine verwegene Konstruktion, die im Wesentlichen aus einem Mittelmast und 8 großen Planen mit je 8x5 m bestand. Die 8 Planen haben wir fächerförmig um den Mast herumgedreht, innen mit Stangen aus Haselnuß - wie einen großen Schirm - abgestützt.

Zusätzlich hatte das Zelt noch je einen Anbau von ca. 5x5 m, für die Bühne und für die Bar.

Das Fest war ja immer im Spannungsfeld zwischen Rock'n'Roll und Schlägler-Bier angesiedelt. Eine hochbrisante Mischung, wie ich gerne bestätigen kann.







die Gäste 1

die Gäste 2

Die Gäste


waren nicht minder verwegen. Hemmungslos, chaotisch, kreativ. Die Gäste waren das Fest. Die Zeltstadt, in der sie gecampt haben, war für viele sogar wichtiger, als unser Programm.






hooch

Die Musik

war vor allem geprägt von Hooch, unserem Oberkapellmeister. Aber es haben in den Jahren so ziemlich alle Linzer Bands hier gespielt, und auch von anderswo. Im 98er Jahr hatten wir sogar eine britische Band im Programm. Die wildeste Sache waren aber die Rohrbacher Lokalmatadore m.g.firebug. Da haben uns ein paar hundert ungeladene Mühlviertler überannt. Wir mußten damals sogar die Bank sperren....



24.6.2013
Reinhold Hooch Huemer ist tot.
Unser Freund und musikalischer Leiter des Matsch-Festes ist heute vormittag nach langem Kampf von uns geholt worden.
Wir trauern um einen begnadeten Gitarristen, Bandleader und einen tollen Menschen.






Glaskugeln

Die Währung


war jedes Jahr DIE Überraschung. Die Sammlerstücke liegen auch heute noch in vielen Setzkästen.






gruss von chef

Die Ordnung


war nicht immer aufrecht zu erhalten. Es war das letztlich auch der Todesstoß vom Fest, weil es einfach zu viel Energie gekostet hat. Autos, Müll und reine Ignoranz waren die Hauptprobleme.






komitee

Das Komitee


war das Gremium, das die Veranstaltung geplant und durchgeführt hat. Der Donnerstag war immer die Generalprobe und das Komitee hat das neue Zelt getestet und das erste Faß Bier getrunken. Wenn das Faß leer wurde, versprach es ein gutes Fest zu werden....